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Die Wiesenpflege bei unseren Matwiesen begann im April. Mit der Wiesenschleppe wurden Maulwurfshügel begradigt und die Grasnarbe aufgerissen. Mit Grassamen wurden einige Bereiche der Matwiesen nachgesät. Auf Dünger „NPK“ wollte ich verzichten. Ich dachte die Nässe im Boden sorgt schon von alleine für genügend Wachstum. Doch das war ein Irrtum, wie sich später im Jahr zeigte.

Des weiteren wurde eine Wiese so stark durch Wildschweine zerstört, das sie zu 70% wieder hergestellt werden mußte. Unser ansässige Maschinenring mußte einen Wiesenhobel einsetzen, damit der stark aufgewühlte Boden wieder eingeebnet werden konnte. Um so ärgerlicher ist es, das diese Fläche im HALM-Programm ist und durch zusätzlichen Dünger nicht unterstützt werden darf.

Beflügelt durch einen tollen Achtungserfolg in Bitburg begannen wir neben Mogli auch noch einen weiteren Jungbullen namens Malcom für die Jungtierschau in Baden Würtenberg im Mai vorzubereiten. Ein tolles Gespann wie sich im Mai auf der Schau herausstellen sollte.

Die Sommerzeit:

Anfang Mai standen dieses Jahr 4 Jungrinder in der Nachbargemarkung wieder im Dienst der Unteren Naturschutzbehörde und des HGON Arbeitskreis Schwalm-Eder. Unsere Tiere sollen, wie auch schon in den letzten Jahren eine Naturschutzfläche renaturieren und helfen, das sich durch Vertritt das Blaukelchen wieder ansiedelt. Das Blaukelchen ist ein Bodenbrüter.

Mitte Mai fuhren wir mit zwei stattlichen Jungbullen nach Gegenbach in Baden Württenberg zur dortigen Jungtierschau. Die Anreise war Freitags. Wir hatten nicht den Wochenendverkehr eingeplant, somit war die Fahrt ins Ländle ganz schön stressig für Mensch und Tier. Im Dunkeln, frustriert und genervt angekommen, versorgten wir vor Ort noch unsere Tiere. Spät am Abend setzten wir uns noch zu Züchtern aus der Schweiz ins Festzelt und spülten unseren Frust mit ein paar Bierchen runter. War dann doch noch ganz lustig ;-)
Unsere beiden Burschen Mogli und Malcom konnten am nächsten Tag dann jeweils in Ihrer Altersklasse den Klassensieg erringen. Ein toller Erfolg von den beiden.
Ein Schweizer hatte sofort Gefallen an den beiden gefunden. So ging ein spannendes Wochenende im Ländle zu Ende.

Zu Hause angekommen mußten wir Mogli und Malcom in Quarantäne stellen. Das war eine von vielen Auflagen, die wir in den folgenden 4 Wochen zu stemmen hatten. Aber es ging alles gut, so dass wir die beiden Bullen 4 Wochen später selbst in die Schweiz bringen durften. Wir konnten uns davon überzeugen, das es den neu eingebürgerten Bullen gut geht und sind stolz, dass wir diesen Ausnahmezüchter in der Schweiz kennen lernen durften. „Danke Ernst.“

Das seit Wochen anhaltende trockene Wetter tat unseren Matwiesen nicht besonders gut. Da ich im Frühjahr kein NPK ausgebracht hatte, fehlte die Unterstützung beim Wachstum. So wurde der erste Schnitt fast zum Desaster. Ein Bekannter, der Heu verkauft, bot mir Rundballen an, somit konnte ich die Minusernte ein bischen angleichen. Ich wagte es nach dem ersten Schnitt dann doch NPK zu streuen.

Etwa 6 Wochen später als sonst die Vorjahre zog unsere Herde von der Winterweide zu der im Frühjahr durch Wildschweine verwüsteten Sommerweide. Unsere Alm. Diese Wiese hatte sich erstaunlicherweise trotz Verwüstung und Trockenheit gut erholt.

Die Herde auf der Sommerweide, die Färsen auf der Naturschutzfläche und unser erste Schnitt im Trockenen. Andrea und ich nahmen eine 10 tägige Auszeit auf der Insel Usedom. Sommer, Sonne und blaues Ostseewasser brachten uns in Urlaubsstimmung. Selbst auf der Insel Usedom fanden wir Highlands vom Wotanstein. „Danke Jörg, für die interessante Führung.“

Der zweite Schnitt Ende Juli brachte dann den ersehnten Ertrag. Unser Heulager füllte sich zusehens und die Gedanken, wie wir die Herde über den Winter bekommen, wurden weniger. In der Nachbargemarkung durften wir sogar noch eine Wiese mähen und abernten. „Danke Florian.“

Der dritte Schnitt Mitte September sorgte dann nochmals für fast 20 Heulageballen. Futter für den Winter ist jetzt ausreichend vorhanden. Meine Heugeräte konnten jetzt gewartet und eingewintert werden.

Die Herbst und Winterzeit:

Anfang September kam Magnum vom Wotanstein zur Welt. Unsere langjährige und erfahrene Highlandkuh Ariel zeigt sich auch dieses mal als liebevolle Mama.

Ende September besuchten wir mit unserem Zuchbullen Murphy von den Ruhrwiesen die Bundesrasseschau in Alsfeld. Selbst unsere Freunde aus der Schweiz waren anwesend. Die Schau war für viele Besucher enttäuschend und in meinen Augen eine Farce. Ein schottischer Richter stellte fast immer rein schottische Tiere an erste Stelle. Es kam mir so vor als hätten wir ein Fußball Länderspiel zwischen Deutschland und Schottland. Und der Schiri kommt aus Schottland. :-) :-) :-)
Die Fäden werden wohl schon vorher in Oban gesponnen und der Online Schaukatalog, der schon Wochenlang vor unser Bundesrasseschau im Netz steht, macht vor Schottland bestimmt kein halt. ;-)
Am Abend fand der Galaabend zur Schau statt. Dort wurde Murphy als harmonischster Bulle der Schau ernannt. War der offizielle Bundessieger etwa nicht harmonisch? Wir hatten jedenfalls beim Galaabend noch viel Spaß.

Unsere Runkelrüben haben die lange Trockenheit nicht unbeschadet überstanden. Fast 50% weniger Ertrag lautete die Bilanz, als Anfang Oktober der Rübenroder die Runkeln aus der Erde zog. Unser beliebtes Gesundheitsfutter für unsere Highlands im Winter muß entsprechnend eingeteilt werden.

Mitte Oktober kam unser kleine Michel vom Wotanstein zur Welt.

Ende Oktober, kurz vor der Uhrumstellung auf Winterzeit, zogen wir unsere Färsen aus der Naturschutzfläche ab und holten sie wieder in die Gemarkung auf Weiden, die an unseren Hof grenzen.

14 Tage später hatte wir unseren Almabtrieb. Dabei holten wir unsere Mutterherde mit Murphy in Hofnähe. Die Herde flaniert jetzt wieder auf ihrer geliebten Winterweide, von wo sie aus weit in die Gemarkung schauen können und einen zufriedenen Eindruck machen. Übrigens: Die Sommerweide wurde kurz nach dem Abtrieb der Herde wieder von einer Rotte Wildschweine heimgesucht. Der Zerstörungsgrad ist im Vergleich zum letzten mal bedeutend höher. Die Jagdpächter wurden informiert.

Am 12.11. kam dann noch Max vom Wotanstein zur Welt. Max ist das zweite Kalb von unser Princess von der Falkenau.

Jetzt, da sich das Jahr nun dem Ende neigt, möchten wir die Gelegenheit nutzen, uns bei allen zu bedanken, die uns über das Jahr hin geholfen bzw. unterstützt haben. Besonders möchte ich da unseren Helfer Fabian hervorheben, der immer da war, wenn Not am Mann war.

Die Chronik 2016 steht schon in den Startlöchern und wartet nur darauf, geschrieben zu werden


Wir wünschen allen ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr.



Herzlichst